Sünde(rinnen)
Die Sünde wird im Katholizismus als bewusste Verletzung von religiösen Geboten und Normen definiert, die den/die SünderIn aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausschließt, wenn er/sie die Übertretung nicht in der Beichte bereut. Die Sündenlehre stellt damit ein wesentliches Machtinstrument der katholischen Kirche dar.
Die Frau im Katholizismus ist besonders anfällig für Sünden, schon die erste Frau der Bibel, Eva, hat nicht nur gegen Gottes Gebot verstoßen, sondern auch den Mann zur Sünde verführt.
Der katholische Sündenbegriff wird in Jelineks Werk immer wieder thematisiert. Die Romane Lust (1989), Gier (2000) und Neid (2007/2008) verweisen schon im Titel auf die im Katechismus der katholischen Kirche festgeschriebenen Sieben Todsünden.
Die Sündenlehre wird in Jelineks Werk als Mittel der Machtausübung der Kirche über ihre Gläubigen dargestellt. Zudem finden sich in Jelineks Werk viele kritische Bezüge zum Opfertod Christi, der die Gläubigen von der Erbsünde erlöst hat.
Dieser Bereich widmete sich, ausgehend von Jelineks Werk, den (Tod-)Sünden im Katholizismus und verglich sie mit dem Sündenbegriff in Judentum und Islam.
DIE BEITRÄGE DIESES BEREICHS:
Todsünden bei Jelinek im interreligiösen Vergleich:
Michael Zank:
Tabuverletzungen als Wege der Erlösung
Elfriede Jelinek
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