Frauenbilder
Religiös geprägte Frauenbilder, wie das der Gottesmutter Maria im Christentum, orientieren sich oft an einem unerreichbaren Ideal oder betonen die Minderwertigkeit der (realen) Frau, die dem verherrlichten Idealbild nie gerecht werden kann.
Die Frau wird dabei häufig auf ihren Körper reduziert, sie ist das Fleisch, das den Geist des Mannes in Versuchung führt, das Unreine, das den Mann befleckt. Dementsprechend nimmt die Frau in den Religionen oft eine dem Mann untergeordnete Stellung ein, die im besten Fall als Dienerin des Mannes und in ihrer Rolle als Mutter ihre Daseinsberechtigung hat.
Jelinek dekonstruiert und subvertiert diese Bilder und Zuordnungen in ihren Texten. Im Zentrum steht bei ihr das katholisch geprägte Frauenbild, sie setzt sich aber auch kritisch mit role models und Geboten anderer Religionen auseinander, etwa mit der Verschleierung der Frau im Islam.
Dieser Bereich setzte Jelineks Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich geprägten Frauenbildern in den Kontext von (religiösen) Frauendarstellungen in der Kunstgeschichte.
DIE BEITRÄGE DIESES BEREICHS:
Daniela Hammer-Tugendhat, Stefanie Kaplan:
„Gute Kunst moralisiert nicht“
Ein Gespräch zu religiösen Frauen-Bildern
bei Elfriede Jelinek und in der Kunstgeschichte
Elfriede Jelinek
Texte - Kontexte - Rezeption
Universität Wien
Universitätsring 1
1010 Wien
T: +43-1-4277-25501
F: +43-1-4277-25501