Die Parteimitgliedschaft in der KPÖ, ihr marxistischer, feministischer und politischer Einsatz für verfolgte KünstlerInnen und ihr Engagement gegen totalitäre Strukturen
Elfriede Jelinek hat sich schon in den 1970er Jahren gegen Ungerechtigkeiten öffentlich ausgesprochen. Während sie es anfänglich per Artikel, Kommentar, Interview oder offenem Brief in österreichischen oder deutschen Zeitungen mit kleinerer Auflagenstärke machte, so wurde es für sie mit zunehmendem Bekanntheitsgrad und durch die Verleihung des Nobelpreises 2004 immer einfacher, auch größere internationale Kreise zu erreichen. Jelinek beteiligte sich an zahlreichen Aufrufen von KünstlerInnen und Organisationen, die sich sowohl gegen Ungerechtigkeiten aussprachen als auch Petitionen und Solidaritätsbekundungen veröffentlichten.
Im Jahr 1974, mit 28 Jahren, wurde Jelinek Parteimitglied der KPÖ. Sie erklärte ihren Eintritt in die Partei mit dem Wunsch, einer Organisation anzugehören, die sich explizit für die „Interessen der Arbeiter” einsetzt. Jelinek beschreibt diesen gut überlegten Schritt auch damit, dass sie Demut zeigen wollte. „Es ging einfach darum, diese Existenz einer freischwebenden Linken, die so für sich entscheidet, zu welchen Dingen sie sich politisch äußern will, zu welchen nicht, sich sozusagen auf sehr elitäre Weise die Strategie zurechtlegt, aufzuheben. Ich wollte wirklich ganz bewusst eine Demutsgeste machen“.[1] Schon in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren formuliert Jelinek ihr Unwohlsein in Hinblick auf die Parteimitgliedschaft. Ihre Abneigung gegen bestimmte Aspekte der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Österreichs klingt durch: „Brecht hat ja sehr gegen sowas Stellung genommen. Leider habe ich damals seine Position nicht gekannt. Ein Schriftsteller solle in keine Partei eintreten, hat er gesagt, damit er möglichst schnell reagieren kann. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht eingetreten“.[2] Jelinek lässt aber auch die Vermutung durchscheinen, dass die Entscheidung, in die Kommunistische Partei einzutreten, zum Teil mit ihrer Kontaktarmut und mit ihrer Isolation von anderen linken Personen zu tun hatte: „Ich hab auch hier [in der Partei] wenig Kontakt. Andere haben diesen Kontakt, obwohl sie nicht einmal in der Partei sind. Das ist meine persönliche Pathologie, dass ich sehr einzelgängerisch bin. Vielleicht habe ich mich auch deshalb gerade in die politische Bewegung begeben, sozusagen, um dieses elitäre Zurückziehen irgendwie pädagogisch zu bekämpfen“.[3] Jelinek war sich sehr wohl dessen bewusst, dass sie in bürgerlichen Kreisen aufgewachsen und als Musikerin und Autorin bürgerlich geschult war und wollte trotzdem einer Gruppe angehören, die sich für die unterprivilegierten, proletarischen und nicht akademisch ausgebildeten österreichischen Mitbürger einsetzt. Jelinek sah sich damals und sieht sich auch heute noch als Marxistin, die sich langfristige, positive gesellschaftliche Veränderungen nur vorstellen kann, wenn sich die durch das Patriarchat geformte Gesellschaftsordnung konkret ändern würde. „Der Marxismus ist die einzige Möglichkeit, eine Gesellschaft zu erreichen, wo es nicht Ausbeuter und Ausgebeutete gibt, sondern Kommunikation unter Gleichen.“[4] In der zeitgenössischen kapitalistischen Demokratie der westlichen Staaten sieht sie keine Möglichkeit für Veränderungen, die allen Menschen zu Nutzen sein könnten und eine Gleichbehandlung von Geschlecht und Gender, Alter, Bildung, Klassen- bzw. Schichtzugehörigkeit möglich machen könnte.
Eines der ersten außenpolitischen Anliegen, gegen die Jelinek 1984 mit einem Text protestierte, war der Krieg in Nicaragua: „Heute rufen wir angesichts der Drohung einer neuen US-Invasion zu rascher und wirkungsvoller Solidarität mit dem Volk von Nicaragua auf“[5]. Jelinek war eine der ErstunterzeichnerInnen des Aufrufs. In Interviews hat Jelinek sich seit den 1970er und 1980er Jahren für feministische Ziele und für die Unterstützung von Frauen, insbesondere Künstlerinnen, eingesetzt.[6] In einem Interview über die sich verändernde Situation von Frauen erklärte sie: „Man kann im Grunde nichts über die Frau sagen. Die Frau ist wirklich das, was nicht spricht. Denn alles, was man über sie sagen könnte, ist ja gemessen an diesen patriarchalischen Wertvorstellungen, an dieser Hauptachse Mann, die sozusagen von oben nach unten reicht“[7]. Jelinek führte in diesem Gespräch ihre Auffassung von gesellschaftlichen Möglichkeiten für Frauen im Sozialismus weiter aus: „Im Sozialismus, so wie er praktiziert wird, sehe ich auch viele Dinge, die im Argen liegen, aber ich sehe doch größere Chancen für eine echte Partnerschaft zwischen Männern und Frauen, genauso wie ich sogar in der sozialistischen Mangelwirtschaft eine größere Chance sehe gegenüber der kapitalistischen Vergeudungswirtschaft.“[8]
Noch während des Kalten Kriegs sprach sich Jelinek für die Ziele der sozialistischen Staaten aus, immer im Vergleich mit dem sich vergrößernden Abstand zwischen Arm und Reich in kapitalistischen Systemen in Westeuropa und in den USA.
Nach dem Fall der Mauer 1989 musste Jelinek mit ansehen, dass der Sozialismus, wie er in den Ostblockländern gelebt worden war, nicht funktionierte. Die Autorin bestand aber darauf, dass sie zwar zu den „Verlierern“ der Geschichte gehörte, aber dass sie sich trotz allem auf der „richtigen Seite“ des Kampfes gegen totalitäre Strukturen platziert hatte.[9] Jelinek schrieb 1990 enttäuscht, dass sie sich als KP-Mitglied tot stellen und still sein müsse, was sie aber nicht kann. „Ich habe verloren. Wir haben verloren“.[10] Sie bereute auch, dass sie sich nicht immer öffentlich geäußert habe, als es notwendig war:
Heute werfe ich mir vor, dass ich zur Biermann-Ausbürgerung geschwiegen habe. Ich habe lange überlegt, aber dann schien es mir, dass Biermann genügend Fürsprecher habe und dass die Idee etwas Rettenswerteres wäre als die Einzelperson. So habe ich geschwiegen, und das tut mir leid. Ich würde heute auch nicht mehr in die Partei eintreten. Auch das meine ich schon länger und zwar nicht aus Opportunismus, sondern weil ich meine, dass Schriftsteller in einer Partei nichts verloren haben. Aber ich trete nicht aus, schon gar nicht jetzt […].[11]
Des Weiteren verteidigte Jelinek den Versuch der sozialistischen Länder mit dem Hinweis auf die ungewisse Zukunft, die ihr vielleicht doch recht geben wird: „[…] und irgendwann, in langer, langer Zeit, wird in den höchstindustrialisierten Ländern eine neue Revolution und ein anderer, besserer Sozialismus kommen“.[12] Sie sprach sich auch gegen den Blutrausch der Medien aus, die z.B. gegen den damals 80-jährigen Erich Honecker hetzen würden, was sich für demokratische Organe wie Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland und Europa nicht gehöre. Sie räumte zwar ein, dass Honecker Fehler begangen, aber sich finanziell nicht so bereichert hätte, wie es einige Manager in westlichen Wirtschaftssystemen machen würden, die sich vornehmlich privat zu bereichern suchen, ohne an andere Gesellschaftsmitglieder zu denken.[13] Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung 1990 hatte Jelinek noch Hoffnung auf eine Erneuerung der KPÖ: „Bedarf an einer echten linken Partei gibt es natürlich, nachdem die SPÖ diese Rolle längst nicht mehr erfüllt“[14]. Ein Jahr später, nach 17 Jahren in der KPÖ, trat Jelinek dann doch am 15.3.1991 aus der KPÖ aus.
Als weltweit bekannt wurde, dass über den indischen Schriftsteller Salman Rushdie am 14.2.1989 von dem obersten religiösen Führer des Iran, Ayatollah Ruholla Khomeini, eine Fatwa, also ein Tötungsgebot, verhängt worden war, meldete sich Jelinek abermals zu Wort. Sie schrieb einen offenen Brief an Salman Rushdie, den sie am 10.2.1992 in der taz veröffentlichte. Darin beschreibt Jelinek ihre berufliche Solidarität mit dem muslimischen Autoren:
Was sage ich einem, der zu diesem verborgenen Leben gezwungen ist, und sich dennoch zu der Religion bekennt, in deren Namen er zu dieser Verborgenheit, noch dazu ständig unter der Drohung des Todes, gezwungen ist? […] Dass wir nur heimisch werden können, indem wir uns durch das Unheimischsein, eigentlich das Unheimliche, durchkämpfen mit den stumpfen Messern unserer Sprache, um uns das, worüber wir schreiben, anzueignen?[15]
Jelinek hat des Öfteren über die Heimatlosigkeit von Autoren und Autorinnen geschrieben, die sich gegenüber ihrem eigenen Gesellschaftssystem kritisch äußern oder die auch nur Kritik an bestimmten Punkten üben, an denen die Gesellschaft noch zu arbeiten habe. Viele von ihnen mussten wegen politischen Drucks in innerem oder äußerem Exil leben.
Jelinek spricht aus eigener Erfahrung, da sie selbst Schwierigkeiten hatte, in ihrem Heimatland Österreich Anerkennung und Unterstützung ihres Schreibens zu finden. Sie wurde von einigen Medien und politischen Machthabern letztendlich zu einer „Nestbeschmutzerin“ erklärt.[16] Mit einer Werbekampagne hatte die FPÖ versucht, Jelinek und einige ihrer männlichen Kollegen und sozialdemokratische Politiker ebenso beim Volk zu diffamieren. Die Werbekampagne der FPÖ für die Wahlen 1995 lief über mehrere Monate in Wien, wo Plakate mit folgender Aufschrift aufgehängt wurden: „Lieben Sie Scholten, Jelinek, Häupl, Peymann, Pasterk … oder Kunst und Kultur? Freiheit der Kunst statt sozialistischer Staatskünstler“. Die Unterzeichner waren Die Wiener Freiheitlichen.[17] Jelinek wurde von den Initiatoren der Werbekampagne als Nicht-Künstlerin bzw. sozialistische Staatskünstlerin abgestempelt, um ihre Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen.
Zwei Jahre später schrieb Jelinek einen offenen Brief an Taslima Nasrin, der 1994 in einem Band mit ähnlichen Briefen von SchriftstellerkollegInnen veröffentlicht wurde.[18] Die Ärztin und Autorin Taslima Nasrin hatte auf sich aufmerksam gemacht, als sie anfing, den Islam in ihren Schriften aus feministischer Perspektive zu kritisieren. Sie musste ihr Heimatland Bangladesh 1994 nach Morddrohungen verlassen und hat seither in verschiedenen Ländern Zuflucht gesucht. Seit 2011 lebt sie im indischen Neu-Delhi. Sie setzt sich sowohl für Rede- und Meinungsfreiheit als auch für die Prinzipien eines säkularen Humanismus und die Gleichberechtigung von Frauen ein. Jelinek bemängelt in dem offenen Brief, dass die Regierung in Bangladesh Nasrin nicht beschützen wollte und konnte und unterstreicht, dass sie selbst ihre eigene christliche Religion, mit der sie aufgewachsen ist, schon öfter in Texten kritisiert hatte: „Ich selbst habe schon oft meine – ehemalige – Religion, das römisch-katholische Christentum, das sich auf viele gute Menschen berufen kann, beleidigt […].“[19] Jelinek spricht sich solidarisch mit Nasrin aus und fordert für die Person und Autorin Nasrin Recht auf Redefreiheit und die Möglichkeit, sich mit Tabuthemen wie dem Ausschluss von Frauen in bestimmten politischen Positionen auseinanderzusetzen. „Und in einer Zeit, da wir längst alle verbunden sind, da wir längst alles sagen dürfen und können, soll Ihnen Ihr Sagen und damit Ihr Leben (also Denken und Leben sind eins!) abgeschnitten, beendet werden. Und das ist über Sie, über Salman und andere verhängt worden von ernsten bärtigen krawattenlosen Männern“.[20]
1998 erläutert Jelinek ihre Meinung, dass sie und andere Kunstschaffende als Mitglieder der KPÖ nur „nützliche Idioten“ für die Partei gewesen wären. Jelinek behauptet, dass ihre Funktion als Parteimitglied nur die war, dass die Partei mit ihrem Namen werben konnte. Jedoch habe die KPÖ sich niemals für die Anliegen und Interessen ihrer Künstler-Mitglieder interessiert. „Man ist uns mit Misstrauen und unverhohlter Abneigung begegnet. (Natürlich gab es immer Ausnahmen […]). Man hat aber nie auf uns gehört, wir waren lächerliche Idioten für die Parteiführung. […] Das ändert aber nichts daran, dass ich glaube, in Österreich müsste es endlich eine PDS geben, eine linkssozialistische Partei, die den Vorteil hätte, hier nicht mit Stasi-Spitzeln durchsetzt zu sein (hoffentlich!).“[21] Die Partei hatte laut Jelinek nie ein eigenes künstlerisches Programm oder ein Verständnis vom Zusammenhang zwischen Politik, Literatur und Ästhetik im Allgemeinen. Daher war es für Jelinek auch schwer, ihre Herkunft mit den marxistischen, kommunistischen Ideen der Partei zu verbinden.[22]
Nach dem 11. September 2001 sprach sich Jelinek auch gegen die Ängste der US-Regierung und anderer Regierungen aus, die ihre BürgerInnen seither bespitzeln, wie es in totalitären Systemen praktiziert wird.[23] Die Überwachung der BürgerInnen wird mit dem Hinweis auf das Verhindern von terroristischen Anschlägen erklärt, ist aber seither auch insofern ausgeufert, als man mit Satelliten und Computern in private Sphären späht.
Nach dem Anschlag und der Ermordung des niederländischen Filmregisseurs und Islamkritikers Theo van Gogh im Jahre 2004 forderte Jelinek muslimische Gruppen auf, konkreter gegen die Gewalt aus den eigenen Reihen anzugehen und gegen Gewaltbereitschaft einzuschreiten. „Ich bin entsetzt über die Ermordung Theo van Goghs. Es ist ein Zivilisationsbruch und der größte Tabubruch, den es gibt: einen Menschen wegen seiner öffentlichen Meinung umzubringen, ganz egal, wen oder was diese Meinung gekränkt oder beleidigt hat. Die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst sind Pfeiler unserer Demokratie und unserer Lebensweise“.[24] Die Autorin fordert ausdrücklich von den politischen religiösen Führern der islamischen Welt Folgendes:
Ich verlange von den Muslimen und ihren politischen Führern eine eindeutigere Stellungnahme und auch eine Distanzierung von jeder Art von Terror und Gewalt. Der fundamentalistische Terror ist nämlich nicht einfach blinder Terror, sondern er beruft sich ausdrücklich auf eine bestimmte Religion, den Islam. Das ist also nicht zu trennen. Trotzdem dürfen wir Hass- und Rachereflexen, die nur zu natürlich sind, nicht nachgeben. Wer dies dennoch tut, begibt sich mit den Fanatikern auf eine Stufe.[25]
Jelinek kritisierte wiederholte Male islamistische Gruppen, die nicht explizit gegen Gewalt Stellung nehmen.
Jelinek zeigte ihre Unterstützung auch für die ermordete, amerikanisch-russische Journalistin Anna Politowskaja und den türkisch-armenischen Journalisten Hrant Drink.[26] Politowskaja galt wegen ihrer Artikel über die Korruption in der russischen Regierung als Regimekritikerin und Gegnerin von Wladimir Putin, dessen Tschetschenien-Politik sie kritisierte. Sie wurde am 7.10.2006 im Treppenhaus vor ihrer Wohnung getötet. Die Hintergründe des Attentats sind bis heute ungeklärt, und der Prozess zeigte, dass es Verwicklungen zwischen dem Attentäter und regierungsnahen Personen gab. Der türkisch-armenische Journalist Hrant Drink, der Kritik an der türkischen Regierung übte, die sich noch immer nicht offen zum Genozid an Armeniern im und nach dem Ersten Weltkrieg bekannt hat, wurde am 19.1.2007 vor seinem Büro erschossen. Der noch nicht volljährige Schütze, der sich aus nationalistischen Gründen zu der Mordtat überreden ließ, wurde zu einer 22-jährigen Gefängnisstrafe mit der Möglichkeit auf frühzeitige Entlassung verurteilt. Der Drahtzieher, der hinter dem Attentat steht, wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Im selben Jahr schrieb Jelinek einen Kommentar zum OMV-Deal, bei dem es um den Besitz bzw. Ankauf von iranischen Ölfeldern durch die OMV ging. Bei der OMV handelt es sich um eine ehemals staatliche Firma, die teilweise in den 1980er Jahren privatisiert wurde und an der die Regierung Österreichs noch immer 31,5% der Anteile besitzt. Die OMV ist das größte börsennotierte Industrieunternehmen Österreichs. Jelinek kommentiert in der Neuen Illustrierten Welt, dass Österreich das Regime im Iran mit so einem Deal finanziell und politisch unterstützen würde:
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad macht durch ekelerregende antisemitische Ausfälle von sich reden und gibt dabei auch noch vor, im Namen seines ganzen Volkes zu sprechen. Aber er lässt es mit Drohungen und Ausfällen, als wären die nicht schon schlimm genug, noch nicht bewenden, er will Israel „ausradieren“, auch mit Hilfe atomarer Waffen […]. Es sieht ganz so aus, als wollte Österreich sich geradezu vordrängen, um eine Drehscheibe für Handel, aber leider nicht: Wandel, mit diesem antisemitischen und totalitären Regime des Iran zu werden.[27]
Weiterhin beteiligte sich Jelinek an einer Unterschriftensammlung der Plattform Stop the Bomb – Bündnis gegen das iranische Vernichtungsprogramm am 5.12.2007.[28] Der aktuelle Anlass für diese Unterschriftensammlung war ein kurz vor Abschluss stehendes „Megageschäft“ der OMV mit dem Iran, das die Erschließung eines iranischen Erdgasfelds beabsichtigte, bei der es um ein Geschäftsvolumen von 22 Milliarden Euro gegangen sein soll.
Jelinek hat sich auch zu anderen europäischen Konflikten geäußert, z.B. als der damalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi versuchte, linke Zeitungen in Italien mit Schadensersatzforderungen einzuschüchtern, da diese kritisch über seine angeblichen Sex-Affären berichteten. Am 3.10.2009 demonstrierten Zehntausende Bürger, Journalisten und Gewerkschafter in Rom gegen Berlusconis Vorgehen und für die Medienfreiheit. Sie wurden aus dem Ausland von Kulturschaffenden und Intellektuellen, unter anderem von Elfriede Jelinek, durch Solidaritätsbekundungen unterstützt.[29]
Am 12.9.1998 wurden fünf Kubaner in den USA festgenommen, weil sie für Kuba Spionage betrieben hätten. Die fünf Kubaner (Gerardo Hernández, Antonio Guerrero, Ramón Labañino, Fernando González und René González) hatten exilkubanische Gruppen infiltriert und die kubanischen Behörden über geplante Anschläge gegen Kuba informiert. Im Juni 1998 informierte Kuba das amerikanische FBI über die Beweise und bat das FBI, gegen die anti-kubanischen Gruppen vorzugehen. Anstelle dessen wurden die fünf Kubaner verhaftet und erhielten anschließend in juristisch nicht ordentlich ablaufenden Prozessen zum Teil sehr lange Haftstrafen. Am 8.9.2011 lud die österreichische KPÖ erneut zu einer Solidaritätskundgebung mit den Kubanern unter dem Motto „Solidarität mit Kuba – Freiheit für die Fünf“ vor dem Wiener Außenministerium ein. Auf der KPÖ-Webseite wurde am 4.10.2011 ein Appell veröffentlicht, der die Bundesregierung Österreichs bat, sich für die Freilassung der „zu Unrecht“ inhaftierten Kubaner einzusetzen. Obwohl Jelinek schon 1991, also 10 Jahre vorher, aus der KPÖ ausgetreten war, gehörte sie zu den ErstunterzeichnerInnen des Appells.[30] Jelinek sieht sich auch nach dem Austritt aus der Partei als Marxistin und Kommunistin im Widerstand zum Kapitalismus.[31]
Anfang des Jahres 2011 bezeugten Elfriede Jelinek, Michael Scharang und Peter Turrini in einer gemeinsamen Erklärung ihre Unterstützung für den ungarischen Pianisten András Schiff. Schiff hatte sich gegenüber der ungarischen Regierung kritisch geäußert. In der Erklärung von Jelinek und ihren Kollegen heißt es, dass Schiff sich „von einem engen Mitarbeiter Viktor Orbans [hatte] sagen lassen, es seien von Schiffs Vorfahren offenbar zu wenige umgebracht worden“.[32] Die Tageszeitung Die Welt hatte in der Woche davor auf den rechten Publizisten Zsolt Bayer aufmerksam gemacht, der im Dunstkreis von Orban fungieren würde und in antisemitischer Art und Weise in der Zeitung Magyar Hirlap gegen Schiff, den Journalisten Nick Cohen, Daniel Cohn-Bendit und gegen „die Kohns“, die Juden im Allgemeinen, Stellung bezogen hatte.[33] Bayers Artikel spielt auf ein Massaker 1919 in Ungarn an, bei dem ungarische Kommunisten und Juden getötet wurden.[34] Schiff hatte nach dieser Reaktion alle Konzerte in Ungarn vorläufig abgesagt. Der Pianist erklärte seine Enttäuschung über die fehlende Solidarität der ungarischen Intelligenz: „Elfriede Jelinek und andere österreichische Autoren haben mich öffentlich verteidigt. Eine ähnliche Aktion habe ich aus intellektuellen ungarischen Kreisen nicht gesehen“.[35] Auf die Frage, warum Andras Schiff nicht mehr in Ungarn auftreten wolle, reagierte der Pianist folgendermaßen: „Die Enttäuschung schmerzt. Aber ich habe auch anonyme Drohungen bekommen: Saujude, wenn der noch mal kommt, schlagen wir ihm die Hände ab“[36].
Im April 2011 forderten Künstler aus aller Welt die Freilassung des chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei, der in seinen Arbeiten kulturelle, soziale und politische Fragestellungen thematisiert. Es gab im Herbst 2011 zu seinen Werken eine Ausstellung im Kunsthaus Bregenz, obwohl zu dem Zeitpunkt weder seine Familie noch sonst jemand wusste, wo sich der Künstler aufhielt, da er von den chinesischen Behörden verhaftet worden war. Alle Computer in seinem Büro wurden konfisziert, und sein Büro wurde niedergerissen. Ai Weiwei war schon vorher von der chinesischen Regierung mit Repressionen belegt worden, aber niemand hatte mit seiner Verhaftung gerechnet. Elfriede Jelinek unterstützte ein Protestschreiben des internationalen Museumsrates (ICOM), der am 5.4.2011 an den Kulturminister Cai Wu geschrieben und um die sofortige Freilassung Ai Weiweis gebeten hatte. In dem Aufruf, den eine Reihe von namhaften KünstlerInnen unterschrieb, ging es auch um Anschuldigungen und Verhaftungen von anderen prominenten Chinesen wie dem Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo, dem Multimedia-Künstler und Aktivisten Wu Yuren und dem Blogger Ran Yunfei.[37]
Elfriede Jelinek beteiligte sich auch an einem Aufruf zur Unterstützung des iranischen Rappers Shahin Najafi im Juni 2012, der von namhaften KünstlerInnen in der Akademie der Künste in Berlin verfasst wurde. Im Text des Aufrufs heißt es, dass Najahin mit Satire Kritik an der iranischen Diktatur übe, indem er in einem Lied einen im Jahr 869 verstorbenen Imam dazu aufrufe, auf die Erde zurückzukehren.[38] Iranische Großayatollahs hatten Najahin als Ketzer erklärt, der den Tod verdiene und für den sie 100.000 Dollar Kopfgeld zahlen würden. Najahin soll sich zu der Zeit im Rheinland versteckt gehalten haben. „Die Freiheit der Kunst ist ein universelles Menschenrecht“[39], fordert der Aufruf, den auch Jelinek unterstützte. Von deutschen Politikern wurde darin gefordert, Najahin in jeder Form in seiner Kunstausübung zu unterstützen und sich für seine Sicherheit einzusetzen. In dem Essay Ein Durchbruch (von, zu Shahin Najafi) auf Jelineks Homepage beschreibt die Autorin ihr Unverständnis darüber, dass Najafi von islamistischen Fundamentalisten unter anderem auch deswegen angefeindet wird, weil er über das Jungfernhäutchen der Frau singt und darüber, wie per chirurgischem Wiederherstellungsverfahren des Jungfernhäutchens einige Mediziner im Iran ein gut florierendes Geschäft betreiben. Jelinek beschreibt in dem Essay das Tabuthema, mit dem sich Najahin künstlerisch auseinandersetzt. Des Weiteren heißt es in dem Essay: „Wir, Menschen, die sich für Shahin Najafi eingesetzt haben, auf dass er nicht gefangen, gefoltert und getötet wird, sind gleichzeitig gar nicht imstande zu ermessen, was das heißt, ständig in Todesgefahr zu leben, wo man doch nur schreiben und singen und Gitarre spielen will“[40].
Im gleichen Jahr unterstützte Jelinek auch die Aktivitäten der Regimekritikerinnen und Mitglieder der Frauenband Pussy Riot, die in Russland verhaftet wurden.[41]
Die Nobelpreisträgerin unterstützte auch einen Aufruf, der am 28.3.2013 in der Tageszeitung Der Standard angekündigt und dann in der April-Ausgabe der Zeitschrift Theater heute gedruckt wurde, worin die ungarische Regierung Victor Orbans kritisiert wird.[42] Die Regierung in Budapest habe sich nach einer Verfassungsreform in ein Rechtsregime verwandelt, in dem die Regierung immer mehr Möglichkeiten habe, in die Justiz einzugreifen. In dem Aufruf, der in der Aprilausgabe der Zeitschrift Theater der Zeit erschien, wurde vorgeschlagen, dass es einen Kongress in Wien geben sollte, der sich für ein „demokratisches und republikanisches Ungarn“ einsetzt, um eine „Gegenöffentlichkeit gegen die ungarische Politik“ zu bilden.[43]
Im Oktober 2013 unterschrieb Jelinek eine Petition vom PEN-Deutschland, in der die Regierung der weißrussischen Republik aufgefordert wird, dem Verleger Ihar Lohvinau die Lizenz wieder zurückzuerstatten, da sie ihm „unter fadenscheinigen Gründen“[44] entzogen worden sei. Das Vorgehen der weißrussischen Regierung sei politisch motiviert, um die Stimme des Lohvinau Verlages zum Ersticken zu bringen, obwohl diese Stimme mit ihrer Arbeit einen „wichtigen Beitrag zur weißrussischen Kultur und ihrer internationalen Wahrnehmung“[45] leiste.
Im Dezember 2013 unterzeichnete Jelinek mit vier weiteren NobelpreisträgerInnen und Hunderten von SchriftstellerInnen den Aufruf Demokratie im digitalen Zeitalter, in dem der Missbrauch von technologischen Entwicklungen zum Zwecke der Überwachung von großen Teilen der Bevölkerung durch die NSA und andere Geheimdienste kritisiert wird.[46]
Die Aufrufe, Petitionen, Wahlempfehlungen und Solidaritätsbekundungen für verfolgte, inhaftierte oder diskriminierte Kunstschaffende und RegimekritikerInnen sind Ausdruck für Elfriede Jelineks breites politisches und feministisches Engagement. Die Autorin engagiert sich regelmäßig gegen Ungerechtigkeiten, die sie als Demokratie-gefährdende, politische Entwicklungen und totalitäre Reaktionen von Systemen oder Gruppen erkennt und analysiert. Jelinek zeigt sich besonders sensibel für die Unterdrückung von KünstlerInnen im Allgemeinen und Frauen im Besonderen in Systemen, die feministischen, humanistischen und Demokratie-fördernden Entwicklungen entgegenwirken.
18.12.2013
Britta Kallin promovierte in Germanistik an der Universität von Cincinnati. Seit 2000 arbeitet sie an der School of Modern Languages des Georgia Institute of Technology, seit 2008 als Associate Professor of German. Spezialisiert auf zeitgenössische deutsche und österreichische Frauenliteratur und Theater. Autorin u.a. von The Representation of Roma in Elfriede Jelinek’s „Stecken, Stab und Stangl“, Marlene Streeruwitz's Novel „Nachwelt“ as Postmodern Feminist Biography sowie Die Feder führ ich unermüdlich. Helmina von Chezy's „Rosamunde“ as Intertext in Elfriede Jelinek's „Der Tod und das Mädchen III (Rosamunde)“.
Anmerkungen
[1] Ehlers, Kai: Über höhere Kulturstufen. Gespräch mit Böll-Preisträgerin Elfriede Jelinek, Teil 2. In: Arbeiterkampf, 9.2.1987.
[2] Ebd.
[3] Ebd.
[4] Kerschbaumer, Marie-Thérèse: Porträt einer jungen österreichischen Autorin (1971). In: Kerschbaumer, Marie-Thérèse (Hg.): Für mich hat Lesen etwas mit Fließen zu tun… Gedanken zum Lesen und Schreiben von Literatur. Wien: Wiener Frauenverlag 1989 (= Reihe Frauenforschung 12), S. 144-147, S. 146.
[5] N. N.: Der gegen Nicaragua geführte Zermürbungskrieg. APA-Meldung vom 20.12.1984.
[6] Jelinek war schon von 1977-87 Autorin und Redaktionsvertreterin bei der feministischen Berliner Zeitschrift Die schwarze Botin. Sie hat sich über Jahrzehnte unter anderem mit Feministinnen wie Alice Schwarzer, Helene Cixous, Julia Kristeva und Judith Butler und deren Theorien auseinandergesetzt.
[7] Ehlers, Kai: Über höhere Kulturstufen, S. 33.
[8] Ebd., S. 34.
[9] Vgl.: Jelinek, Elfriede: Wir haben verloren. In: Basta 4/1990, S. 176-180, S. 176.
[10] Ebd., S. 176.
[11] Ebd., S. 176-178.
[12] Ebd., S. 180.
[13] Vgl.: Ebd., S. 178.
[14] Jelinek, Elfriede: Ob es sie gibt, wird man sehen. In: Grazer Stadtblatt 1/1990, S. 5.
[15] Jelinek, Elfriede: Ein Brief an Salman Rushdie. In: taz, 10.2.1992.
[16] Vgl.: Janke, Pia (Hg.): Die Nestbeschmutzerin. Jelinek & Österreich. Salzburg: Jung und Jung 2002.
[17] Vgl.: Janke, Pia / Kaplan, Stefanie: Politisches und feministisches Engagement. In: Janke, Pia (Hg.): Jelinek-Handbuch. Stuttgart: Metzler 2013. S. 9-20, S. 16.
[18] Vgl.: Jelinek, Elfriede: Brief an Taslima Nasrin. In: Choukhri, Mohamed (Hg.): Briefe an Taslima Nasrin. Freiburg: Kore 1994, S. 27-31.
[19] Ebd., S. 27.
[20] Ebd., S. 30.
[21] Jelinek, Elfriede: Wir waren nützliche Idioten. In: Falter 42/1998.
[22] Ebd.
[23] Vgl.: Jelinek, Elfriede: Bambiland. Babel. Zwei Theatertexte. Reinbek: Rowohlt 2004.
[24] Jelinek, Elfriede: Bedroht der Terror die offene Gesellschaft? http://www.welt.de/print-wams/article118047/Bedroht-der-Terror-die-offene-Gesellschaft.html (16.12.2013), datiert mit 14.11.2004.
[25] Ebd.
[26] Vgl.: N. N.: Lesungen zu Ehren von Anna Politkowskaja in 19 Ländern. http://derstandard.at/2805819 (16.12.2013), datiert mit 4.4.2007.
[27] Jelinek, Elfriede: ÖMV-Deal. http://www.neuewelt.at/archived_site/archiv/2000_alteNummern/A-2007-09_11.php#jeli (16.12.2013).
[28] N. N.: „Stop the Bomb“: Jelinek und Muzicant gegen OMV-Deal im Iran. http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/347540/Stop-the-bomb_Jelinek-und-Muzicant-gegen-OMVDeal-im-Iran (16.12.2013), datiert mit 5.12.2007.
[29] Vgl.: N. N.: Zehntausende demonstrieren gegen Berlusconis Medienmaulkorb. www.zeit.de/politik/ausland/2009-10/italien-demonstration-berlusconi (16.12.2013), datiert mit 4.10.2009.
[30] Vgl.: N. N.: Solidarität mit Kuba. Freiheit für die Fünf! http://www.kpoe.at/home/international/anzeige-international/datum/2011/10/04/solidaritaet-mit-kuba-freiheit-fuer-die-fuenf.html (16.12.2013), datiert mit 4.10.2011.
[31] Vgl.: Janke, Pia / Kaplan, Stefanie: Politisches und feministisches Engagement, S. 10; bzw. Brenner, Eva: Die Toten kommen zurück. In: Salto, 19.2.1993.
[32] N. N.: Theatermacher mobilisieren gegen Orbans Verfassung. http://derstandard.at/1363706361290/Theatermacher-mobilisieren-gegen-Orbans-Verfassung (16.12.2013), datiert mit 28.3.2013.
[33] Vgl.: Jandl, Paul: Nestbeschmutzer im Wald verscharren. http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article12272950/Nestbeschmutzer-im-Wald-verscharren.html (16.12.2013), datiert mit 21.1.2011.
[34] Vgl.: Ebd.
[35] Rühle, Alex: „Wo man Europas Werte mit Füßen tritt“. Ungarn: András Schiff. In: Süddeutsche Zeitung, 27.4.2011.
[36] Ebd.
[37] Vgl.: Jub: Künstler fordern Freiheit für Ai Weiwei. http://derstandard.at/1301874103991/Kuenstler-fordern-Freiheit-fuer-Ai-Weiwei (16.12.2013), datiert mit 7.4.2011.
[38] Vgl.: N. N.: Keine Todesdrohungen gegen den iranischen Musiker Shahin Najafi. http://www.adk.de/de/aktuell/pressemitteilungen/index.htm?we_objectID=31073 (16.12.2013), datiert mit 15.6.2012.
[39] Ebd.
[40] Jelinek, Elfriede: Ein Durchbruch (von, zu Shahin Najafi). http://a-e-m-gmbh.com/wessely/fnajafi.htm#top (16.13.2013), datiert mit 14.4.201 (= Elfriede Jelineks Website, Rubrik: Aktuelles 2013, zu Politik und Gesellschaft).
[41] Vgl.: Janke, Pia / Kaplan, Stefanie: Politisches und feministisches Engagement, S. 18.
[42] Vgl.: N. N.: Theatermacher mobilisieren gegen Orbans Verfassung.
[43] N. N.: Österreichische Literaten unterstützen Andras Schiff. http://derstandard.at/1295570776134/Symbolische-Morddrohung-Oesterreichische-Literaten-unterstuetzen-Andras-Schiff (16.12.2013), datiert mit 25.1.2011.
[44] PEN Deutschland: Aufruf zur Solidarität mit weißrussischem Verleger Ihar Lohvinau. http://www.pen-deutschland.de/de/2013/10/28/offener-brief-solidaritaet-mit-weissrussischem-verleger-ihar-lohvinau/ (16.12.2013), datiert mit 28.10.2013.
[45] Ebd.
[46] Vgl.: N. N.: Der Aufruf der Schriftsteller: Demokratie im digitalen Zeitalter. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/autoren-gegen-ueberwachung/demokratie-im-digitalen-zeitalter-der-aufruf-der-schriftsteller-12702040.html (16.12.2013), datiert mit 10.12.2013.
ZITIERWEISE
Kallin, Britta: Elfriede Jelineks Solidaritätsbekundungen. Die Parteimitgliedschaft in der KPÖ, ihr marxistischer, feministischer und politischer Einsatz für verfolgte KünstlerInnen und ihr Engagement gegen totalitäre Strukturen. https://jelinektabu.univie.ac.at/politik/protest/britta-kallin/ (Datum der Einsichtnahme) (= TABU: Bruch. Überschreitungen von Künstlerinnen. Interkulturelles Wissenschaftsportal der Forschungsplattform Elfriede Jelinek).
Elfriede Jelinek
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