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Sexualität

Tabus nehmen in der Geschichte der Sexualität eine besondere Stellung ein. Sie fungieren als implizite und explizite Meidungsgebote innerhalb einer Kultur und sorgen dadurch für die Stabilität des kollektiven, aber auch individuellen Systems. Divergieren sexuelle und geschlechtsspezifische Tabus zwar stark zwischen unterschiedlichen Ethnien und Konfessionen[1], so kann dennoch grundsätzlich konstatiert werden, dass die Geschichte der Sexualität stets von Bestrebungen geprägt war, Sexualität zu normieren und (patriachale) Gesellschaftssysteme zu affirmieren.
Der Kunst kommt im Prozess des Normbruchs eine wesentliche Rolle zu, wobei die Kunst von Frauen in Bezug auf sexuelle Meidungsgebote doppelt Tabu brechend wirkt.

Dieser Bereich widmete sich Jelineks expliziter Darstellung von Sexualität als Form der Offenlegung der Mechanismen der Unterdrückung der Frau durch den Mann und ein patriarchales Gesellschaftssystem, weiters Jelineks Engagement gegen Pornographie sowie einer kritischen Revision der Etikettierung der Autorin als „Pornographin“.
Auf interkulturelle Aspekte, die damit in Zusammenhang stehen, wurde in Form eines „Fragebogens“ eingegangen, der die Rezeption von Jelineks expliziter Darstellung von Sexualität in katholisch geprägten Ländern vergleichend untersuchte.
In einem eigenen Workshop, der am 4.4.2014 im Literaturhaus Wien stattgefunden hat, beschäftigten sich internationale Jelinek-ÜbersetzerInnen mit den translatorischen Herausforderungen, die sich aus Jelineks Sprache für Sexualität ergeben.

[1] Vgl.: Benthien, Claudia / Gutjahr, Ortrud: Interkulturalität und Gender-Spezifik von Tabus. In: Benthien, Claudia / Gutjahr, Ortrud (Hg.): Tabu. Interkulturalität und Gender. München: Fink 2008, S. 7-16, S. 11.


 DIE BEITRÄGE DIESES BEREICHS:

Alexandr W. Belobratow, Yasmin Hoffmann, Elisabeth Kargl, Waltraud Kolb, Helen Sinkovic:

Öffentliche Präsentation und Diskussion der Ergebnisse des Übersetzungsworkshops „Jelineks Sprache für Sexualität”

 

Monika Szczepaniak, Rita Svandrlik, Brigitte Jirku, Herwig Weber:

Die Rezeption der sexuellen Tabubrüche in Jelineks Werk in Polen, Italien, Spanien und Mexiko
14 Fragen an internationale ExpertInnen

 

Forschungsplattform
Elfriede Jelinek
Texte - Kontexte - Rezeption
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