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Stigmatisierung

Émile Durkheim, der das Forschungsfeld Tabu wesentlich mitprägte – hat als einer der ersten Wissenschafter den Begriff „Stigma“ als soziales Phänomen betrachtet. Unter „Stigmatisierung“ versteht man einen soziologischen Prozess, der ein Individuum durch Zuschreibung von diskretitierenden Eigenschaften kategorisiert. Das Stigma bezeichnet dabei, wie Ervin Goffman ausführt, „die Situation des Individuums, das von vollständiger sozialer Akzeptierung ausgeschlossen ist.“[1] Es beschreibt eine unerwünschte Andersartigkeit gegenüber dem, was die Gesellschaft erwartet. 

Dieser Bereich thematisierte das Verfahren der Stigmatisierung Jelineks im Kontext der „Nestbeschmutzer“-Debatte der 1980er Jahre, indem er die damit verbundenen Sanktionen den Reaktionen gegenüberstellt, die Österreich-kritische Positionen männlicher Künstler (z.B. Thomas Bernhard, Peter Turrini, Gerhard Roth) provoziert haben.
Nachdem sich Stigmatisierungsmechanismen nicht ohne das Konzept der sozialen Identität verstehen lassen, wurde die Stigmatisierung Jelineks hier im internationalen Kontext befragt. So wurde die Rezeption von Jelineks politischen Tabubrüchen am Beispiel zweier europäischer Länder untersucht.

[1] Goffman, Ervin: Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1967, S. 7. 


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Elfriede Jelinek
Texte - Kontexte - Rezeption
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