TABU: Bruch. Überschreitungen von Künstlerinnen
Interkulturelles Wissenschaftsportal der
Forschungsplattform Elfriede Jelinek
November 2013 — Mai 2014
Das Interkulturelle Wissenschaftsportal der Forschungsplattform Elfriede Jelinek: Texte - Kontexte - Rezeption TABU: Bruch. Überschreitungen von Künstlerinnen befasste sich mit dem Spannungsfeld von Tabu und Frau im interkulturellen Kontext.
Ausgehend von Elfriede Jelineks Werken, in denen politische, moralische und religiöse Tabus thematisiert, kenntlich gemacht und überschritten werden, wurden Formen der interkulturellen Wechselwirkung, der Rezeption und der Sanktionierung erforscht sowie die Vergleichbarkeit mit anderen, internationalen Künstlerinnen untersucht.
Zwischen November 2013 und Mai 2014 wurden im Portal 49 Beiträge veröffentlicht und von drei Veranstaltungen, einer Videokonferenz zu Sanktionen für Jelineks Tabubrüche im interkulturellen Vergleich (12.12.2013), einem Abend mit den Schriftstellerinnen Seher Çakır, Sabine Gruber und Julya Rabinowich (14.1.2014) und einem Übersetzungsworkshop zu Jelineks Sprache für Sexualität (4.4.2014), begleitet.
Das Interkulturelle Wissenschaftsportal ist durch Interdisziplinarität und Internationalität gekennzeichnet. 61 WissenschafterInnen und KünstlerInnen aus vielen Teilen der Welt nahmen daran teil. Neben LiteraturwissenschaftlerInnen und ÜbersetzerInnen auch ExpertInnen aus der Ethnologie, der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Zeitgeschichte, der Geschichtsforschung, der Theologie, der Vergleichenden Religionswissenschaft, der Translationswissenschaft, der Publizistik, der Musik-, Kunst-, Theater- und Filmwissenschaft, der Neurowissenschaft und der Psychoanalyse.
Neben dem zentralen Kooperationspartner, dem Elfriede Jelinek-Forschungszentrum, arbeitete die Forschungsplattform dabei mit sieben Internationalen Partner-Universitäten zusammen.
Das Portal ist Teil des wissenschaftlichen Schwerpunkts der Forschungsplattform Elfriede Jelinek, der sich mittels interdisziplinärer Dialog-Formen der Auslotung von inter- und transkulturellen Fragen widmet und den fächerübergreifenden Forschungsdiskurs zu virulenten Themen unsere Zeit vorantreiben will.
Anliegen des Wissenschaftsportals war es dabei auch, neue Wege der wissenschaftlichen Interaktion zu beschreiten, innovative Formen des Diskurses und des internationalen Dialoges zu entwickeln und, gemäß dem Prinzip des Open Access, wissenschaftliche Ergebnisse einer möglichst großen Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Herkömmliche wissenschaftliche Beiträge sind Teil dieses Portals wie auch Beiträge in Form von Video-Gesprächen, Interviews, Texten, die aufeinander reagieren, Video-Statements, digitalisierten Kommentaren, Essays, Chats, gemeinsam fortgeschriebenen Abhandlungen, Skype-Gesprächen, Audio-Dialogen und E-Mail-Wechsel.
Bildnachweis: Lucas Cranach d. Ä.: Der Sündenfall (Adam und Eva), um 1520.
DIE BEREICHE DES PORTALS
Dieser Bereich versteht sich als Basis für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Tabubrüchen von Jelinek und anderen, vergleichbaren Künstlerinnen, indem er das Forschungsfeld Tabu als interdiszipli-
näre Wissenschaft vorstellt. Zudem finden sich hier Grundlagenbeiträge zum Verhältnis von Tabu & Geschlecht, die wiederum helfen, Tabubrüche von Künstlerinnen zu analysieren.
Bereiche:
Dieser Bereich befasst sich mit subversiven Überschreitungen von Jelinek und anderen, internationalen Künstlerinnen, die als „moralische Tabubrüche“ subsumiert werden können. Untersucht werden Widerspruch erregende künstlerische Auseinandersetzungen mit dem weiblichen Körper, mit Sexualität, Pornographie und Prostitution.
Von Interesse ist auch, wie das aktive Begehren der Frau als Tabubruch in künstlerischen Arbeiten thematisiert wird.
Bereiche:
Dieser Bereich widmet sich den unterschiedlichen Formen der Sanktionierung von Werk und Person Jelineks, die von der Öffentlichkeit als Tabu brechend eingestuft wurden. Differenziert wird zwischen Mechanismen der Stigmatisierung, der Skandalisierung und der Zensur. Der Analyse der internationalen Wirkung und Rezeption sowie der Auslotung von interkulturellen Wechselwirkungen kommen hier besondere Bedeutung zu.
Bereiche:
Dieser Bereich setzt sich mit politischen Tabubrüchen von Künstlerinnen auseinander. Untersucht wird u.a., wie Jelinek und vergleichbare internationale Künstlerinnen Tabus überschreiten, die das Gedächtnis eines ganzen Landes betreffen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Spannungsfeld von Täterinnen und Opfer gelegt. Zudem werden politische Protestformen von Künstlerinnen als Tabubrüche untersucht.
Bereiche:
Dieser Bereich analysiert, in welcher Form Künstlerinnen Tabus hinterfragen, die in verschiedenen Religionen, insbesondere im Katholi-
zismus, vorherrschen. Untersucht wird nicht nur die Dekonstruktion von religiös geprägten Frauenbildern, sondern auch, wie interreligiöse Überlagerungen als Tabu brechende künstlerische Verfahren wirksam sind. Weiters ist die Etikettierung von subversiven Künstlerinnen als „Sünderinnen“ von Interesse.
Bereiche:
Elfriede Jelinek
Texte - Kontexte - Rezeption
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